Intramolekulare Wasserstoffbrücken in Aminosäuren.

Switch to English version.
© Copyright-Hinweis.
direkte Links: Übersicht.

(GABA mit Wasserstoffbruecke) Alle omega-Aminosäuren können eine intramolekulare N···H-O Wasserstoffbrücke zwischen den beiden Endgruppen -COOH und -NH_2 ausbilden. Bis zu delta-Aminopentansäure kann diese nur gebildet werden, wenn die COOH-Gruppe in der energetisch ungünstigeren trans-Orientierung vorliegt, sodass keines dieser Konformere das globale Minimum der jeweiligen Potenzialfläche ist.

(epsilon-Aminohexansaeure mit Wasserstoffbruecke) Die Stärke der Wasserstoffbrückenbindung zeigt eine stetige Zunahme bis zu delta-Aminopentansäure, in der diese Bindung einen achtgliedrigen Ring schließt. In epsilon-Aminohexansäure ist die Wasserstoffbrückenbindung auf Grund von sterischen Problemen wieder schwächer, aber es gibt mehrere Konformere, in denen die COOH-Gruppe in einer verzerrten cis-Orientation auftritt. Es kann daher erwartet werden, dass zeta-Aminoheptansäure die Bildung eines durch eine Wasserstoffbrücke geschlossenen zehngliedrigen Ringes erlaubt, in dem die COOH-Gruppe in einer stabilen, unverzerrten cis-Orientation vorliegt.  

(For-L-Ala-L-Ala-NH2 mit gamma-turn) Die Erkenntnis, dass es eines zehngliedrigen Ringes bedarf, um eine Wasserstoffbrücke zu schließen ohne den Nachteil einer ungünstigen Orientierung in einem Teil des Ringes in Kauf nehmen zu müssen, gibt einen schönen Einblick in die Peptid- und Proteinchemie. Peptide und Proteine werden durch alpha-Aminosäuren gebildet und können intramolekulare C=O···H-N Brücken bilden, die den N···H-O Brücken in omega-Aminosäuren sehr ähnlich sind. Diese intramolekularen Wasserstoffbrücken sind für die großräumige Struktur von Proteinen und Peptiden, und damit für ihre Funktion, verantwortlich. Auf Grund des Bauprinzips der Peptidkette ist die Ringgröße dabei auf einige wenige Werte beschränkt:



Links:
zurück: epsilon-Aminohexansäure.
© Publikationen (unsere eigenen).
weiter: Ausgangspunkt der Wasserstoffbrücken-Tour.
Durchmarsch:
Aussteigen: Arbeitsbereich Quantenchemie.

Offenlegung gem. §25 MedienG: Dr. Michael Ramek, Graz.